Warum schon wieder? + Verletzter Fuss + Rückschlag durch Erkältung
Ich habe mich entschlossen es wieder zu tun – wieder einen Marathon zu laufen – und wurde prompt ausgebremst: eine fette Erkältung hat mich für eine Woche aus dem Training geholt und das nachdem es ganz schön anstrengend war überhaupt erst ins Training zu finden. So it goes!
So wird es also ein zehnwöchiges Training statt eines zwölfwöchigen. Aber warum überhaupt noch einen Marathon und was habe ich beim ersten vor zwei Jahren gelernt, was mir jetzt helfen könnte meine Zeit von 3:54:23 zu halten bzw. zu verbessern?
Auf die Frage „Warum?“ kann ich eigentlich nur mit „Warum nicht?“ antworten. Es fühlt sich einfach richtig an, es noch mal zu probieren, mich noch einmal rein zu hängen. Die Entscheidung dafür fiel im Herbst letzten Jahres, als ich mich anmelden musste. So lange vor Beginn des Trainings sind die Schrecken des Trainings noch weit entfernt insbesondere, wenn man in dem Jahr selbst keinen Marathon gelaufen ist.
Ein Marathon-Training muss man Ernst nehmen und gewissenhaft nach Plan durchziehen. Das ist wohl die wichtigste Erkenntnis und der wichtigste Unterschied zu ‚kurzen‘ Läufen wie dem Halbmarathon oder den BIG25. Auf beide habe ich mich in diesem Jahr extrem nachlässig vorbereitet. Die Strafe: Unzufriedenheit mit meinen Leistungen. Da hilft das Marathon-Training wieder Zug in die Sache zu bringen und mich daran zu erinnern, dass es ohne Anstrengung auch keine Belohnung gibt.
Was aber nehme ich nun an Erfahrungen von meinem Marathon-(Training) von 2015 mit? Da ist vor allem eine größere Gelassenheit bei den langen Läufen. Die bin ich 2015 nämlich zu schnell angegangen, weil ich sie aufgrund eines nicht funktionierenden Herzfrequenzmessgeräts nicht kontrollieren konnte. Anderseits sollte ich etwas mehr Energie in die Tempo- und Intervalltrainings stecken. Um das zu verbessern, habe ich mir extra eine altmodische Stoppuhr gekauft. Aber auch Ernährungsgewohnheiten sind nicht ganz unerheblich, doch davon in einem späteren Post mehr.
Der wesentliche Unterschied dürfte aber sein, dass ich in diesem Jahr nicht damit rechne, wieder Schmerzen im rechten Fuß zu bekommen, die mein Training behindern. Damals wurde alles mit Vereisung und Ibuflam 600 eingedämmt. Nachhaltig war das allerdings nicht. Nachhaltig war eine Besuch bei einem Physiotherapeuten bei mir im Kiez. Der nahm sich nicht nur meinen Bewegungsapparat vor, er erklärte mir vor allem wie ich zu laufen habe, damit der Schmerz verschwindet. Das war zuerst etwas ungewohnt, aber es hat funktioniert. Sogar die Einlagen habe ich entsorgen können. Die haben meine Fußstellung letztendlich nämlich nicht korrigiert, korrigiert wurden sie durch eine treffende Analyse meiner Körper-, Bein- und Hüftstellung und einer Einweisung wie ich die Falschstellung verändere.
Wie war nun also die erste Woche bevor mich die Erkältung gebrettert hatte? In einem Wort: anstrengend. Anstrengend, um wieder auf die Leistung zu kommen, sowohl bei Geschwindigkeit aber auch bei Ausdauer auf der langen Strecke. Das ganze Jahr über war ich relativ langsam unterwegs gewesen, zudem noch unregelmäßig. Allerdings gelang es mir vor ein paar Wochen zumindest einmal wieder an alte Geschwindigkeiten anzuschließen. Irgendwie ist es also doch eine Sache von Regelmäßigkeit.
Aber es gibt noch einen anderen Aspekt: erwähnten ‚schnellen‘ Lauf machte ich wach und fit an einem schönen Frühsommer-Abend; die ersten Trainings aber am Morgen, eines davon direkt nach einem Fitness-Kurs. Vormittags kann ich aber nicht so gut, da ist mein Körper noch nicht richtig wach, geschweige denn fit. Das ist kein Problem beim gemütlich langen Lauf, bei dem man langsam aufwachen darf, aber sehr wohl beim Intervall- und Tempo-Training. Da muss ich also noch dran arbeiten. Dass es letztendlich nur eine Sache der Gewöhnung, also des Trainings ist, zeigte der erste Lauf in der zweiten Trainingswoche: der verlief locker-flockig und entspannt – und dann kam die Erkältung … .